Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mika Häkkinen: «Alonso und Hülkenberg verblüffen»

Von Mathias Brunner
Mika Häkkinen mit Sergio Pérez und Nico Hülkenberg

Mika Häkkinen mit Sergio Pérez und Nico Hülkenberg

​Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen (49) spricht darüber, von welchen Fahrern er in der kommenden Saison besonders viel erwartet und was die neuen Reifenmischungen von Pirelli bewirken werden.

Mika Häkkinen spricht vielen Formel-1-Fans aus dem Herzen, wenn der Finne sagt: «Mir geht es wie ganz vielen Grand-Prix-Anhängern – ich kann das erste Rennen kaum erwarten. Endlich werden wir einen Vorgeschmack darauf erhalten, wie stark die Rennställe wirklich sind und wie auch die einzelnen Teamduelle ausgehen könnten. Ich bin der Meinung, dass wir uns da auf einige Überraschungen gefasst machen dürfen.»

«Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass wir nicht zu viel in die Ergebnisse der Wintertests hineininterpretieren sollten», sagt der 20fache GP-Sieger in seiner Kolumne für den Wettanbieter Unibet. «Denn die Rennställe verfolgen an jenen acht Tagen in Spanien die eigenen Programme. In diesem Jahr ist es vielleicht noch schwieriger, die Erkenntnisse aus Barcelona richtig zu deuten, weil das Wetter so kühl war. Die erste Testwoche war wenig brauchbar.»

«Pirelli hat für die neue Saison weichere Reifenmischungen gebaut, und ich bin neugierig darauf herauszufinden, wie sich das auf die Rennen auswirkt. Auf dem Papier sollten wir abwechlungsreichere Grands Prix erleben, denn schon bei uns früher galt – der weichere Reifen ist zwar schneller, aber du kannst Probleme mit der Haltbarkeit bekommen, keine leichte Entscheidung.»

Ein Fahrer, der in Sachen Reifen schon fast alles erlebt hat, ist der Spanier Fernando Alonso. Als langjähriger McLaren-Fahrer beobachtet Mika besonders genau, was beim Traditionsrennstall aus Woking passiert, und der Weltmeister von 1998 und 1999 traut dem Weltmeister von 2005 und 2006 sehr viel zu.

Mika über Fernando: «Es wird Fernando leichtfallen, die Enttäuschungen der vergangenen drei Jahre hinter sich zu lassen. Ich sehe einen Alonso, der nichts von seinem Biss verloren hat. Wenn er auch nur die leiseste Chance zu einem guten Ergebnis sieht, wird er mit beiden Händen zupacken. Ich sehe es auch also Vorteil, dass er Stoffel Vandoorne als Stallgefährten hat. McLaren hat ja den gleichen Motor wie Red Bull Racing, und ich bin sehr neugierig zu erleben, wie McLaren da abschneidet. Ich traue auch Nico Hülkenberg und Carlos Sainz in den Renault-Werksfahrzeugen zu, dass sie uns verblüffen.»

«Und wenn wir schon von Überraschungen sprechen: Aufgepasst auf Haas! Die haben in Spanien einen hervorragenden Eindruck hinterlassen und könnten in Australien die Überraschung des Wochenendes werden. Ich erkenne darüber hinaus ein Toro-Rosso-Team, das mit Honda eine eindrucksvolle Leistung gezeigt hat. Haas und Toro Rosso sind für mich die besten Beweise dafür, wie das Mittelfeld zusammengerückt ist. Ich erwarte da sehr interessante Kämpfe.»

«Das ist für mich ohnehin eine der interessantesten Tatsachen der aktuellen Formel 1. Es gibt keine schwachen Teams mehr. Wir haben die drei Top-Rennställe und dahinter beginnt ein Mittelfeld, das gar nicht mehr aufhört, ein Mittelfeld, in dem die Reihenfolge ständig ändern wird. Es gibt keine Hinterbänkler mehr, und das finde ich für den Sport fabelhaft.»

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